Fanfiction

Video-Interview mit den VolontärInnen des Bayerischen Rundfunks (via re-publica.de)

Laurie Penny hat auf der re:publica einen Vortrag zum Thema «Fanfiction» gehalten (via faz.net):

«„Was in aller Welt läuft zwischen Spock und Kirk?“ Diese Frage trieb Star-Trek-Fans 1977 um: Im Fernsehen wurde sie nie geklärt. Aus unbefriedigter Neugier schrieb Gayle F. „Desert Heat“. Sex oder stirb, lautete darin das Motto für Vulkanier auf einem Wüstenplaneten. Captain Kirk stand gerne zur Verfügung. Seither ranken sich verschiedenste Versionen um bekannte Storys. Laurie Penny kennt sie seit ihren Teenager-Tagen. Im Alter von elf Jahren – sie hatte gerade „Harry Potter“ verschlungen – wartete sie auf den Brief aus Hogwarts. Der blieb zwar aus, dafür entdeckte sie schon bald fanfiction.net. Dort schrieben Liebhaber die Geschichte des Zauberlehrlings fort, je nachdem, was ihnen im Original zu kurz kam: Gefahr, Sex und/oder Tod. (…)

Auch wenn die Alternativdarstellungen nicht die traditionellen Geschichten aufwiegen, wagt Penny auf das große Wiederschreiben der Monomythen zu setzen. Die Generation fanfiction.net sei jetzt im Erwachsenenalter, womit sich auch ihre Einflussmöglichkeiten erweiterten. Penny begrüßt diese Entwicklung nicht nur als bekennender Science-Fiction-Nerd, sondern auch als Aktivistin der Gleichberechtigung: „Wir können nur werden, was wir uns vorstellen können. Und genau jetzt wird unsere Phantasie in verschiedene Richtungen gedehnt.“ Skeptiker mag das vor die Herausforderung stellen, sich mit neuen Helden zu identifizieren. Sie werden sie bewältigen, glaubt Laurie Penny. Denn Geschichten sind nicht nur Spiegel. „Sie sind wie Fenster: Sie lassen dich Welten erleben, die du dir nicht vorstellen konntest.“»

Update vom 13.5.2016: Stürzt das System – mit Fanfiction

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