Wikipedia und PR-Firmen

Im Tages-Anzeiger vom 24.6.2015 ist unter dem Titel «Verliert Wikipedia den Anschluss an die Zukunft?» ein Artikel zu aktuellen Schwierigkeiten bei Wikipedia zu finden. Es gibt eine schwindende, vorwiegend männliche Mitarbeiter-Zahl und zunehmend PR-Firmen, die Artikel schönschreiben (danke an Regula Berger für den Hinweis):

«Professionelle Weisswäscher haben beispielsweise die Einträge für das Supermodel Naomi Campbell, die Sängerin Sarah Brightman und die Schauspielern Mia Farrow von kritischen, aber korrekten Angaben gesäubert. Alle drei werden von der PR-Firma Sunshine Sachs vertreten, wie die «New York Times» berichtet. Einer der PR-Berater frisierte die Einträge, ohne sein berufliches Interesse offenzulegen. So wurde die Seite von Mia Farrow offenbar allein in diesem Jahr 18 Mal geschönt, unter anderem so, dass die «negative Publizität» eines Ecuadors-Besuchs gelöscht wurde. Bei Naomi Campbell wurde die Notiz entfernt, dass sowohl Kritiker wie Käufer ihr Album «Babywoman» als Debakel betrachteten.

Wikipedia verlangt seit einem Jahr, dass Mitarbeiter offenlegen, wenn sie mit ihren Einträgen berufliche Interessen vertreten. Dass aber Sunshine Sachs auch anschliessend noch Einträge schönschreiben konnte, verdeutlicht, wie schwer die Aufgabe für die Freiwilligen geworden ist.»

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