“Vierundsiebzig” (Rowohlt) von Ronya Othmann wird als erstes von der SWR Bestenliste als “Buch des Jahres” ausgezeichnet (via boersenblatt.net):
“Die Jury der SWR Bestenliste begründete ihre Entscheidung nicht nur mit der Bedeutung des Romanstoffs, sondern auch mit der literarischen Qualität des Werks: “Das Volk der Jesiden wird seit Jahrhunderten verfolgt. ‘Vierundsiebzig’ hat Ronya Othmann deshalb ihren Roman genannt, nach dem 74. Völkermord 2014 durch den sogenannten IS. Die Tochter einer Deutschen und eines jesidisch-kurdischen Vaters will Zeugnis ablegen von diesem Menschheitsverbrechen und ringt zugleich damit, Worte zu finden für das Unfassbare. Ihr Roman ist Geschichtsschreibung, teilnehmende Beobachtung und Genozidforschung zugleich. Die Selbstreflexion der Erzählerin, die angesichts der existenziellen Ausweglosigkeit unentwegt relativiert, reflektiert und revidiert, verleiht dem Werk seine brisante Literarizität. Dafür wird ‘Vierundsiebzig’ als Buch des Jahres der SWR-Bestenliste 2024 ausgezeichnet.””