Im NZZ-Artikel “Tatort Zürich” geht Martina Läubli der Frage nach, weshalb Regionalkrimis boomen:
“«Regionalkrimis boomen, und der Boom nimmt kein Ende», sagt Bettina Zeidler, die verantwortliche Buchhändlerin für Kriminalromane bei Orell Füssli. Eines von fünf Krimi-Regalen in der Filiale im Kramhof ist ausschliesslich mit Schweizer Krimis bestückt, wovon wiederum ein Grossteil Regionalkrimis sind. Sie spielen in der Stadt Zürich, im Tösstal oder Zürcher Oberland. Der lokale Bezug ist zentrales Element der Vermarktung. Auf den Umschlägen prangen Stadtansichten oder rot-weisse Swissness-Symbole. Zeidler schätzt, dass mehr als ein Drittel der verkauften Krimis Regionalkrimis sind. Verlage wie Emons oder Gmeiner haben sich ganz auf sie spezialisiert. Für den Zürcher Krimipreis 2015 waren fünfzehn Titel nominiert.
«Einige Titel verkaufen sich über Jahre hinweg», sagt Zeidler. Gern empfiehlt sie die sorgfältig recherchierten Krimis von Petra Ivanov. Das Ermittler-Duo Regina Flint und Bruno Cavalli verbindet eine wechselvolle Beziehungsgeschichte, deren Entwicklung die Leser parallel zu den Fällen mitverfolgen. Auch von Michael Theurillat, Sunil Mann, Monika Mansour oder Mitra Devi hat die Buchhändlerin stets die kompletten Reihen «in ausreichenden Mengen» – das heisst stapelweise – im Laden. Zeindler ist selbst eine begeisterte Krimi-Leserin und weiss um deren Suchtfaktor. Sie schätzt es, dass Krimis offen sind für aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen. «Krimis verhandeln alle Fragen unserer Realität.»”