Das Historische Lexikon der Schweiz (HLS) erweitert sein Projekt zum Thema “Fürsorgerische Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen” mit neuen Sachartikeln und Biografien. Zudem gibt Sonja Matter, Direktorin des HLS, in Episode 18 des Podcasts “Artikel Sieben: Wir reden über Menschenrechte – in der Schweiz” Auskunft über die aktuelle Forschung zum Thema (via HLS-Newsletter 5/2025):
“Kindswegnahmen, Einweisungen in Anstalten mit Zwangsarbeit sowie Sterilisationen gehörten im 20. Jahrhundert in der Schweiz zu den sogenannt fürsorgerischen Zwangsmassnahmen. Sie wurden einzeln und in Kombination gegen Menschen angewandt, deren Leben nicht nach gesellschaftlichen Normen verlief – insbesondere gegen Arme, ledige Mütter und ihre Kinder sowie Angehörige von Minderheiten. Die Praxis war von Willkür geprägt und führte zu Grund- und Menschenrechtsverletzungen. Dank dem Engagement von Betroffenen wird sie heute zunehmend aufgearbeitet und erforscht.”