Herbert Bruderer hat einen Artikel zum NZZ-Fälschungsskandal verfasst. Das betroffene Buch “Ingenieure bauen die Schweiz” ist auch in der Mediothek der Neuen Kantonsschule Aarau sowie weiteren Schulbibliotheken vorhanden (via Mailinglist@digitalhistorynetwork.ch):
“Einer der vier Herausgeber des Sammelbandes „Ingenieure bauen die Schweiz. Technikgeschichte aus erster Hand, Verlag Neue Zürcher Zeitung“, Jürg Lindecker, hat nach bisherigen Erkenntnissen (mindestens) vier Aufsätze erfunden bzw. gefälscht. Obwohl dem Verlag die Fälschungen bekannt sind, wurde das Buch jahrelang nicht aus dem Verkehr gezogen. Mitherausgeber Stefan Betschon hat gar ohne Quellenangabe aus einer Fälschung abgeschrieben. Die Chefredaktion und der Verwaltungsrat bestreiten den Fälschungs- und Betrugsskandal nicht, schieben aber die Verantwortung zu Unrecht auf die (damals unbeteiligte) Schwabe AG (Basel) ab. Die Fälschungen betreffen u.a. den deutschen Computererfinder Konrad Zuse. Seit Jahren schweigt Jürg Lindecker. Es ist wohl kein Zufall, dass die verantwortlichen Personen, Mitherausgeber Stefan Betschon und Verlagsleiter Hans-Peter Thür, das Haus NZZ (vorzeitig) verlassen haben und NZZ Libro an die Schwabe AG verkauft wurde. Ein international führender Korruptionsexperte und Strafrechtsprofessor schätzt die Sache laut Mitteilung vom 22. April 2024 als „hoch problematisch“ ein. Der Verwaltungsrat der NZZ hat m.E. versagt. Der Verfasser, der jahrzehntelang als Wissenschaftsjournalist für die NZZ tätig war, wurde von der NZZ und der mit ihr verbandelten CH Media mit einem faktischen Schreibverbot belegt. Bis heute haben Verlag und Redaktion der NZZ weder den Skandal aufgearbeitet noch sich für die Fehlleistungen entschuldigt. Man will offensichtlich den Fall aussitzen. Weil die hehre NZZ eine heilige Kuh ist, hatte bisher kein in- und ausländisches Medium den Mut, den Fall aufzugreifen. Eine mehrseitige Rezension des Buchs ist bei H-Net, Clio-online erschienen. Beim Verlag NZZ Libro ist das Werk mittlerweile verschwunden (April 2025).”
Update: Wir haben in das Buch der NKSA-Mediothek den Text oben hineingelegt, da wir es zum jetzigen Zeitpunkt nicht angebracht finden, die beiden Bücher zu entfernen. Dass mögliche Leser aber über den Sachverhalt oben informiert sind schon.