Die Deutsche Nationalbibliothek hat Schreibmeisterbücher digitalisiert (via blog.dnb.de):
“Zur historischen Fachliteratur im Deutschen Buch- und Schriftmuseum gehören über 200 Vorlagenwerke für gut lesbares und schönes handschriftliches Schreiben – die so genannten Schreibmeisterbücher. Ein Digitalisierungsprojekt der Deutschen Nationalbibliothek verhilft ihnen zu internationaler Sichtbarkeit.
Schreibmeisterbücher entstanden in der Renaissance, etwa zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Handel, Finanzwesen und Diplomatie weiteten ihre Aktivitäten in einem zunehmend vernetzten Europa aus. Dies erzeugte eine steigende Menge an Akten und Schriftverkehr. Die neue Bürokratie erforderte professionelle Akteure wie Schreiber, Notare, Sekretäre oder Aktuare. Sie mussten über weitreichende handschriftliche Fertigkeiten verfügen. Die formalisierte Geschäftskorrespondenz und auch die Aktenführung setzten die Beherrschung bestimmter kommunikativer Mittel voraus, wie die richtige Anrede und Titulatur, die Hervorhebung von Textanfängen oder die dekorative kalligrafische Ausstattung repräsentativer Schriftstücke.
Um diese Fertigkeiten zu erlernen und vor allem, um eine angemessene und gut lesbare Handschrift zu trainieren, kamen nach ersten handschriftlichen Versuchen bald schon gedruckte Vorlagenbücher für die verschiedenen Schreibstile Kurrent, Kanzlei oder Fraktur auf.”