Die HTW Chur hat vor Kurzem im Auftrag der Kantonalen Bibliothekskommission St. Gallen den Abschlussbericht “Status Quo der Volksschulbibliotheken im Kanton St.Gallen, 2015” veröffentlicht. Autoren des 36seitigen Berichts sind Karsten Schuldt, Rudolf Mumenthaler und Ekaterina Vardanyan. In der einleitenden Zusammenfassung heisst es u.a. (via Karsten Schuldt auf Twitter):
“Schulbibliotheken im Kanton verstehen sich als Einrichtungen, die das Lesen ‒ und dabei vor allem das Lesen von Büchern ‒ als Aktivität fördern. Sie werden regelmässig ‒ oft ein – mal pro Woche oder alle zwei Wochen ‒ im Klassenverband für eine Unterrichtseinheit zusammen mit der Lehrperson besucht. Die Schülerinnen und Schüler lesen dort oft frei und leihen sich im Anschluss Bücher aus, die Lehrpersonen übernehmen die Organisation der Ausleihe. Ansonsten sind die Bibliotheken im Normalfall geschlossen. (5.1, 5.2) Andere Formen der Nutzung sind selten, vielmehr sind sie vom Bestand, der Ausstattung etc. auf diese Form der Leseförderung zugeschnitten. (5.2) Dies gilt auch für die meisten Kombinierten Schul- und Gemeindebibliotheken, deren schulbibliothekarische Arbeit oft im regelmässigen Besuch von Schulklassen und der Ausleihe von Büchern (obwohl auch andere Medien vorhanden sind) besteht.
Alle Schulbibliotheken haben einen Weg gefunden, sich für die Anschaffung von Medien beraten zu lassen. Interessant ist, dass die allermeisten Schulbibliotheken mit der jetzigen Situation zufrieden sind: Ausstattung, Verankerung in der Schule, Zusammenarbeit mit dem Lehrkörper, Etat scheinen ihnen vollkommen ausreichend. Viele können sich nicht vorstellen, wie die Bibliothek sich anders entwickeln sollte. Ebenso wünschen sie keine Beratung von aussen; sondern, wenn überhaupt, die Förderung des gemeinsamen Austausches. Zugleich sehen sich die Schulbibliotheken als Teil ihrer Schule, nicht des Bibliothekssystems. Sie kennen zumeist weder die sie betreffenden gesetzlichen Regelungen noch die Bibliothekskommission. (3, 4) Im Rahmen ihrer Schulen funktionieren diese Bibliotheken sehr gut. Auch die Case Studies zeigten, dass das Lehrpersonal sie in den meisten Fällen genauso möchte. (5.1, 5.2)”