Big-Data-Experte Viktor Mayer-Schönberger erklärt im SZ-Interview “Aussieben kann nicht Aufgabe von Schule sein”, wie sich Big Data in der Schule nutzen lässt (via Christoph Deeg auf Twitter):
“Wie könnte also eine sinnvolle Nutzung von Big Data im Unterricht konkret aussehen?
Eine Deutschklasse in der Oberstufe könnte beispielsweise die Literatur auf Tablet-Computern lesen. Mit Hilfe einer Software kann dann der Lehrer Einblick in die anonymisierten Anstreichungen der Schüler erhalten: Er sieht dann, welche Stellen die Schüler bei ihrer Lektüre interessant fanden und wo sie Fragen oder Probleme hatten. Auf dieser Grundlage kann er die nächste Unterrichtsstunde gestalten.
Warum werden solche Medien nicht längst an Schulen verwendet? Die meisten Schüler kennen Tablets ohnehin von zu Hause.
Das Bildungssystem ist ein Ökosystem, das sich mit Innovationen sehr schwer tut. Das liegt zum einen daran, dass Schulbuchverlage und Entscheider in der Bildung eher konservativ sind und Lehrmethoden oft auf Stereotypen, Präferenzen und Ideologie basieren. Aber auch viele Eltern sorgen sich, wenn ihre Kinder mit neuen Methoden konfrontiert werden, die noch nicht erprobt sind. Deshalb sträubt sich Bildungspolitik gegen Big Data und bleibt lieber beim Bewährten.”