Die Schauspielerin Caroline Peters liest jeden Tag von 11 bis 11.45 Uhr auf Instagram vor. Eigentlich ist das Angebot für Sechs- bis Elfjährige gedacht, es ist aber auch für Ältere interessant (via merkur.de):
“Denn das hier ist ja nicht nur eine Lesung. Der virtuelle Besuch in Peters’ Wohnung lebt auch von der charmanten Ansprache der Schauspielerin an ihre Zuschauer. Wenn sie warnt, dass jederzeit ihr Mann durchs Bild huschen könnte, weil da, wo sie sitzt, der „Hauptverkehrsknotenpunkt“ der Wohnung sei; oder wenn sie sich mit Parfum einsprüht, „um das Gefühl zu haben, da seien noch andere Leute im Raum“, ist das auch für Erwachsene ein großes Vergnügen. Genau wie für die Schauspielerin selbst. Die veranstaltet die Lesung nämlich nicht ganz uneigennützig. Im Interview erzählt sie, die sich verpflichten musste, nach der Einreise aus Deutschland 14 Tage in ihrer Wiener Wohnung zu bleiben, dass sie am Anfang dachte: Das ist ja wie Urlaub! „Erst denkt man: Super, ich kann mich den ganzen Tag besaufen, kann bis in die Puppen wachbleiben und danach hemmungslos ausschlafen. Haben wir die ersten zwei Tage gemacht. Dann aber festgestellt, dass das wahnsinnig deprimierend ist“, erzählt sie lakonisch. Ihre Lösung: ein Wochenplan. Da wird fein säuberlich verzeichnet, was wann zu tun ist. Immer um dieselbe Uhrzeit aufstehen, Instagram-Lesung, Sport, Mittagessen. Besonders schön: Jede Nacht von 22 bis 24 Uhr laden sie und ihr Mann ihre Freunde in die von ihnen initiierte „Second City“: ein Chat per Skype. Alle Freunde, die Lust zu ratschen haben, können sich digital einklinken. Und erzählen, wie das gerade ist für sie mit Corona, Ausgangssperre, Existenzängsten.”
Pingback: Caroline Peters liest #closedbutopen | Archivalia