In der Datenbank Bild + Ton des Schweizerische Sozialarchivs sind neu zwei sehr frühe Dokumentationen über den Beginn des Widerstands gegen Atomkraftwerke in der Schweiz online (via Schweizerisches Sozialarchiv auf Facebook):
Gösgen – Ein Film über die Volksbewegung gegen Atomkraftwerke (1978, ca. 114 Min.)
“Der Film dokumentiert den Widerstand gegen den Bau des Atomkraftwerks Gösgen, das nach einer turbulenten Planungs- und Bauphase 1978 fertiggestellt wird. Im gleichen Jahr erscheint der Film, der den zivilgesellschaftlichen Protest zwischen 1972 und 1978 aufrollt: In den Jahren 1972 bis 1976 ist es hauptsächlich die Vereinigung „Pro Niederamt“, die mit rechtlichen Mitteln versucht, den Bau zu verhindern. In den Jahren danach übernehmen verschiedene Anti-AKW-Gruppierungen das Zepter. Das Schweizerisches Aktionskomitee gegen das AKW Gösgen (SAG) versucht, mit „Direkten Aktionen“ wie Demonstrationen, Blockaden von Zufahrtswegen, Besetzungen des Geländes oder Hungerstreiks die Bevölkerung zu mobilisieren und die Inbetriebnahme zu verhindern. Allerdings scheitert auch diese Strategie: 1979 nimmt das AKW Gösgen den kommerziellen Betrieb auf.”
Kaiseraugst (1975, ca. 23 Min.)
“Während der Besetzung des Baugeländes für das Atomkraftwerk Kaiseraugst beschlossen Filmemacher der Filmcooperative Zürich, mit Defizitgarantien aus der eigenen Tasche, die Realisierung eines Films zu ermöglichen. Der Kurzfilm sollte das Bild der Besetzer und ihren Zielen korrigieren, wie es sich weitherum in den Köpfen festzusetzen begann. Nicht die Problematik der Kernkraftwerke, vielmehr der Notwehrcharakter der breiten Volksbewegung und deren praktizierte Demokratie sind Gegenstand dieser Kollektiv-Realisation. Interviews mit Besetzern wechseln mit Szenen vom besetzten Gelände: Eindrücke von einer Aktion, bei der Leute aus dem Volk zu reden begannen und jeder an der politischen Sache praktischen Anteil nahm.”