Netzpolitik weist unter dem Titel “NRW zahlt 2,6 Millionen für drei Jahre Online-Brockhaus an Schulen” auf das Unzeitgemässe dieser Entscheidung hin:
“Gerade wenn es darum geht, Schüler:innen beizubringen, wie „richtiges Recherchieren“ geht, ist eine proprietäre Online-Enzyklopädie der falsche Weg. Auf diese Wissensquelle haben sie nämlich nach der Schule keinen Zugriff mehr. Richtiges Recherchieren muss an der Lebenswirklichkeit der Schüler:innen ansetzen. Und dort beginnt die Recherche in der Regel mit einer Suche via Google, YouTube oder – im besten Fall – Wikipedia.
In der oben zitierten Meldung zum Lizenzerwerb ist von „vor allem objektive[n] Inhalte[n]“ die Rede. Entscheidend ist jedoch zu lernen, dass Objektivität immer umstritten und nie endgültig erreichbar ist. Genau diese Lektion wird aber nicht mit Blick in einen vermeintlich objektiven Online-Brockhaus erlernt. Umgekehrt lässt sich im Rahmen einer reflektierten Auseinandersetzung mit der freien Online-Enzyklopädie Wikipedia sehr gut vor Augen führen, wie Wissen diskursiv hergestellt wird.
Selbst wenn es um gezielt für Kinder aufbereitete Inhalte geht, gibt es mit dem Klexikon inzwischen eine frei lizenzierte Alternative, die auf der Wikipedia aufbaut und sich gut für den Einsatz im Schulunterricht eignet.”