Die NZZ schreibt unter dem Titel “Eine neue Online-Zeitschrift sorgt unter Geisteswissenschaftern für Aufsehen – und für Skepsis” über das Open-Access-Journal «Histories»:
“«Histories» kommt fast schon Science-mässig daher: international, englisch und «open access» (kostenlos abrufbar), mit Peer-Review (Prüfung der Beiträge durch anonyme Gutachter) und Autorgebühren. Wer in «Histories» publiziert, muss tausend Franken bezahlen. Die Redaktion arbeitet schnell und zuverlässig: Zwei bis drei Monate nach Einreichen des Manuskripts wird dieses publiziert. Bei der Konkurrenz, der altehrwürdigen «Schweizerischen Zeitschrift für Geschichte» (gegründet 1873) und dem 1994 lancierten Reformjournal «Traverse», dauert dieser Prozess ein bis zwei Jahre. Das ist zu lange.
Das Aufsehen in der Szene ist gross, das Misstrauen aber auch: «Histories» ist Teil des Unternehmens MDPI (Multidisciplinary Digital Publishing Institute), das rund 250 Wissenschaftsjournals führt, für deren Produktion über zweitausend Mitarbeitende angestellt sind. Der Hauptsitz ist in Basel, weitere Büros befinden sich in Peking, Wuhan, Belgrad, Barcelona und Manchester. MDPI gehört dem Chinesen Shu-Kun Lin. Vor der Gründung seines Unternehmens studierte er an der ETH Zürich Chemie und forschte in der Basler Pharmaindustrie./blockquote>