Die NZZ greift das Thema des zensierten Berner Gruebe-Buchs auf (siehe auch digithek blog vom 16.7.2020) und kritisiert u.a. die Sperrung durch Schweizer Bibliotheken:
“Die Situation ist grotesk: Unterstützt von der öffentlichen Hand thematisiert die Geschichtsschreibung seit einigen Jahren Fremdplatzierungen, die das Kindeswohl verletzt haben. Zugleich sperren die Bibliotheken, deren Aufgabe die Tradierung des kulturellen Gedächtnisses ist, ein Buch, das genau diese Thematisierung früh geleistet hat – nur weil ein ehemaliger Heimleiter sich unangemessen gewürdigt fühlt.
Doch das Buch wird nicht verschwinden. Das PDF zirkuliert im Internet. Die Nationalbibliothek sagt, sie sei aufgrund der «Kontroverse» daran, eine «erneute Interessenabwägung» zwischen dem «öffentlichen Interesse» und dem «privaten Interesse» Hofers vorzunehmen. Die Interessen der ehemaligen Heimkinder scheinen bisher keine Rolle gespielt zu haben.”