Im Rahmen ihrer Abschlussarbeit an der ZHDK haben Elena Clavadetscher und Yvonne Haberstroh das Projekt «Vergiss Mich Nie» auf Instagram umgesetzt (via tagesanzeiger.ch):
“Es ist eines der dunkelsten Kapitel der Schweizer Geschichte: das Verdingen von Kindern, das bis in die späten 1970er-Jahre in der Schweiz legal war. Mädchen und Buben wurden ihren Familien entrissen, mussten hart arbeiten und erlebten oft Misshandlungen. Doch das Thema wird im Schulunterricht wenig behandelt.
Das wurde auch Elena Clavadetscher und Yvonne Haberstroh bewusst, als sie an ihre eigene Schulzeit zurückdachten. «Wir hatten die Antike und den Zweiten Weltkrieg als Schulstoff, aber nur sehr wenig Schweizer Geschichte», sagt Haberstroh. Das Kapitel der Verdingkinder fehlte dabei komplett.
Die Geschichten der Mädchen und Knaben von damals sind weit weg von der Lebensrealität der heutigen Jugend: Zeitzeuginnen und -zeugen, die in Dokus zu Wort kommen, sind heute im Alter der Grosseltern der Jugendlichen. Clavadetscher und Haberstroh fragten sich, ob man die Geschichte der Verdingkinder nicht aus deren Sicht und somit auf Augenhöhe mit den heutigen Jugendlichen erzählen kann – und diese dort zu erreichen versucht, wo sie sich oft aufhalten: in den sozialen Medien.”