Bibliothek der verbrannten Bücher

Die Universitätsbibliothek Augsburg lädt Sie ein, die *Bibliothek der verbrannten Bücher* in einer virtuellen Dauerausstellung zu entdecken (via Inetbib vom 12.4.2022 Link funktionierte lange nicht, jetzt aber schon):

«Heute vor 89 Jahren, am 12. April 1933, läutete die Deutsche Studentenschaft mit ihrem Flugblatt „12 Thesen wider den undeutschen Geist“ eine landesweite Propaganda-Aktion ein. Als begeisterte Anhänger der neuen nationalsozialistischen Machthaber hetzten die Studenten
gezielt gegen jüdische, linke und andersdenkende Autorinnen und Autoren und ihre vermeintlich „undeutsche Literatur». Die Aktion gipfelte am 10. Mai 1933 in zahlreichen öffentlichen Bücherverbrennungen. Viele Autorinnen und Autoren, deren Werke zum Verbrennen bestimmt wurden,
mussten um Leib und Leben fürchten, flohen ins Exil oder fielen dem Holocaust zum Opfer.

Georg P. Salzmann (1929-2013) begann in den 1970er Jahren die in NS-Deutschland verbotenen und verbrannten Werke in Originalausgaben zu sammeln. Über 12.000 Bände, darunter unzählige seltene Erstausgaben zum Beispiel von Stefan Zweig, Irmgard Keun, Erich Kästner und Franz Werfel,
kamen zusammen. 2009 übergab er seine Sammlung der Universitätsbibliothek Augsburg, die sie allen Interessierten, Forschenden, Lehrenden und Lernenden umfassend zugänglich machte. Seitdem gab es mehrere physische Ausstellungen sowie Projekte und Lehr-Lern-Kooperationen rund um die verbrannten Bücher. Die nun eröffnete Online-Ausstellung präsentiert die Sammlung erstmals anschaulich im digitalen Raum, macht sie dauerhaft und überregional sichtbar.

Sie lädt dazu ein, Werke und Lebenslinien, Hintergründe und Folgen dieses eindringlichen Kapitels deutscher Literatur- und Zeitgeschichte zu entdecken.»

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