Bibliotheken sollten der Comics-Geschichte mehr Raum geben

Christian Gasser ist unter dem Titel «Warum die Klassiker nicht verschwinden dürfen» auf Deutschlandfunk Kultur zu Gast zum Thema Neuauflagen von Comics. In der NZZ schreibt er zu einem ähnlichen Thema mit dem Titel «Die spinnen, die Germanen! Hierzulande wäre Asterix längst vergessen. Es fehlt der Sinn für die Geschichte der Comics»:

«Im deutschen Sprachraum hingegen ist der Comic immer noch auf der Suche nach seiner Geschichte. Das Entstehen eines historischen Bewusstseins wurde dadurch erschwert, dass hierzulande die Comic-Kultur lange weitgehend von Übersetzungen dominiert wurde, in deren Schatten sich erst allmählich eine eigene Szene bildete.

Das dürfte mit ein Grund dafür sein, dass auch Bibliotheken die Comics geringschätzten und kaum systematisch sammelten. Die wichtigsten Archive stehen in den Regalen von Comic-Aficionados – und sind eigentlich nicht öffentlich zugänglich. Nicht wenige Sammler versuchen ihre Schätze öffentlichen Institutionen zwar anzubieten – aber vergeblich. So droht den privaten Kollektionen die Auflösung und Verramschung, sobald die Besitzer das Zeitliche segnen. Die einzige nennenswerte Sammlung von Comics in deutscher Sprache steht paradoxerweise in der Romandie, in der Bibliothèque municipale von Lausanne. Zwischen Röstigraben und Ostsee gelten Comics jedoch noch immer nicht als archivierenswert.»

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