Edzard Schade macht sich unter dem Titel “Gesendet und sogleich vergessen” in der NZZ Gedanken über den Aufbau eines nationalen Rundfunkarchivs für die Schweiz:
“Unser Detailkonzept empfiehlt, den Service public im Rundfunkbereich mithilfe einer national koordinierten Rundfunkarchivierung nachhaltiger als bisher zu gestalten. Ziel sollte es sein, ausgewählte Radio- und Fernsehsendungen langfristig einer breiten Öffentlichkeit möglichst online zugänglich zu halten. Von einer systematischen Dokumentation der schweizerischen Radio- und Fernsehkultur würden insbesondere auch die Bereiche Bildung, Forschung und Wissenschaft profitieren. Zumindest ein Teil der Radio- und Fernsehsendungen eignet sich vorzüglich für eine «Zweitverwertung» im Rahmen von Bildungsangeboten. Die zahlreichen privaten und öffentlichen Initiativen zur Nutzung audiovisueller Dokumente im Bildungsbereich, die sich im nationalen Netzwerk der Schweizerischen Stiftung für audiovisuelle Bildungsangebote (SSAB) organisiert haben, belegen dies.
Wenn es durch eine langfristig angelegte Sicherung der Nutzbarkeit von Radio- und Fernsehsendungen gelingt, viele «Zweitverwertungen» von Sendungen zu ermöglichen, dann gewinnen der heutige Rundfunk und die in ihn jährlich investierten Mittel an Nachhaltigkeit. Dies sollte es rechtfertigen, in den Aufbau eines nationalen Rundfunkarchivs jährlich einen mittleren einstelligen Millionenbetrag aus Gebühren und Bundesgeldern zu investieren.”