Memoriav-Präsidentin Christine Egerszegi-Obrist zum Thema Frauenstimmrecht in den “Schweizer Filmwochenschauen” (via memoriav.ch):
“Die Bilder der Schweizer Filmwochenschau sind wichtige Zeitzeugen der Entwicklung des Frauenstimmrechtes. Einerseits zeigen sie das Wachsen einer unaufhaltsamen Bewegung in den Kantonen, ausgehend vor allem von den Westschweizer Kantonen. Die Filme lassen uns heute staunen über die Argumente dafür und dagegen in der damaligen Männer-Debatte. Andrerseits hält die Filmwochenschau auch die Stellung der Frau in jenen Jahren fest: Die Frauen kommen zwar ab und zu vor als umsorgende Mütter oder anpackende Helferinnen für Kranke und Flüchtlinge, aber in der offiziellen Schweiz mussten sie sich mit der Rolle als hübsche Trachtenmädchen begnügen. Dass das, nach den Kriegsjahren, in denen sie in Wirtschaft und Gesellschaft anstelle der Männer einen enormen Einsatz leisteten, nicht mehr reichte, war klar. Deshalb war das Frauenstimm- und Wahlrecht überfällig.”