Im NZZ-Artikel “Lachen bis zum bitteren Ende” vom 22.4.2015 wird die Bedeutung von deutschen TV-Kabarettsendungen wie “Die Anstalt” oder die “Heute-Show” als Informationsquelle zum politischen Tagesgeschehen beschrieben. Sie profitieren von einer zunehmenden Boulevardisierung und Entpolitisierung auch öffentlichrechtlicher Nachrichten:
“Im ZDF-Hauptprogramm gibt es drei Formate, die mit Ironie auch auf die Produktion von Nachrichten und die Verwendung von Informationen zielen. Und auf die Biederkeit des eigenen Senders: Am dichtesten hat sich die «Heute-Show» an das Format von Jon Stewart angelehnt. Jan Böhmermann ist mit dem «Neo Magazin Royale» bei ZDF neo aufgerückt und hat die absurden Diskussionen um einen gereckten Mittelfinger des Noch-nicht-Finanzministers Janis Varoufakis mit einer Persiflage in den Blick gerückt.
«Die Anstalt» häutete sich im letzten Jahr, die neue Besatzung mit Max Uthoff und Claus von Wagner beendete die Klamauk-Sektionen und fördert politisches Kabarett. Unlängst klagten zwei «Zeit»-Journalisten – und verloren – gegen «Die Anstalt», weil von Wagner und Uthoff über ihre Mitgliedschaft bei Nato-freundlichen Lobbygruppen diskutiert hatten.”