Spielkarten des Wissens

Von Kärtchen, Zetteln und Katalogen: Ein Band führt vor, wie Spielkarten abseits ihrer eigentlichen Verwendung sich als Träger aller möglichen Informationen anboten (via faz.net):

«Dazu haben die Karten, wie die Herausgeber in ihrer Einleitung hervorheben, einen unschlagbaren «epistemischen Vorteil»: Einzelne Exemplare können ausgetauscht, die Karten insgesamt neu arrangiert werden. Für die Handhabbarkeit sorgten standardisierte Größen und eine besondere Stabilität. Die Karten wurden in spezialisierten Manufakturen aus drei Schichten zusammengesetzt: einer mittleren Schicht aus dickem grauen Papier minderer Qualität, auf dessen beiden Seiten jeweils feineres, glattes Papier aufgebracht wurde. Was sie aber überhaupt erst zur Schreibfläche geeignet machte, war die Tatsache, dass es in Frankreich verboten war, den Rücken zu bedrucken. Ausrangierte Karten waren in großer Menge in Umlauf: Waren einzelne Karten verschmutzt oder beschädigt, mussten die gesamten Spiele ausgetauscht werden. Fehldrucke ließen sich bei den Kartenmachern direkt zum Kilopreis erstehen. Während Papier noch sehr teuer war, standen Spielkarten preiswert zur Verfügung.»

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