Verstecktes Sponsoring

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Die Schweizer Kulturzeitschrift «Du» liegt auch in Mittelschul-Mediotheken auf.

Die Wochenzeitung (WoZ) thematisiert jetzt unter dem Titel «Vertraglich geregelte Mogelpackung» das versteckte Sponsoring beim «Du». Konkret geht es um das Oktober-Themenheft 2015 zur Blocher’schen Kunstsammlung, das kurz vor den Wahlen erschienen ist. Lukas Bärfuss hat in seinem vielbeachteten FAZ-Essay «Die Schweiz ist des Wahnsinns» darauf hingewiesen, dass sich das Kulturmagazin für solche Gelegenheiten kaufen lässt. Oliver Prange, der Besitzer des «Du», sagt dazu:

«Im geeigneten Fall suche man sich für eine Ausgabe Sponsoren. «So sponsern beispielsweise Stiftungen, Grossbanken, Versicherungen und kulturelle Institutionen. Und wir machen das Heft dazu.»

Was damit konkret gemeint ist, zeigt ein Zusammenarbeitsvertrag, mit dem Prange um Unterstützung wirbt und der nun der WOZ vorliegt. In einer Präambel wird die «Du-Philosophie» umrissen: «Das Kulturmagazin Du wurde 1941 gegründet und hat sich seither als bedeutende Stimme der Kultur in Europa einen festen Platz gesichert.» Unter Punkt 2 wird das Ziel der Kooperation beschrieben. Es wird versprochen, dass Text und Bild «im klassischen Du-Stil» erfolgten und die Inhalte «auf Augenhöhe mit den Künstlern und den Partnern» vermittelt würden. Unter Punkt 5 geht es ans Bezahlen: Wie die aufgelisteten Zahlen zeigen, finanziert sich die Zeitschrift zu je einem Drittel aus Werbung, Aboeinnahmen und Spenden beziehungsweise Sponsoring. Für 60 000 Franken erhält der Spender oder Sponsor 3000 Exemplare der Ausgabe.»

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