Die FAZ bietet unter dem Titel “„Der Flow könnte entscheidend sein“” ein Interview mit der Psychologin Birte Thissen über Voraussetzungen der Leselust (via faz.net):
“Das Flow-Konzept bezieht sich, kurz gesagt, auf das positive Erleben bei der Ausübung von Tätigkeiten. Flow ist das, was man empfindet, wenn man komplett in einer Tätigkeit aufgeht. Es gibt neun Komponenten, die beim Flow eine Rolle spielen. Diese beziehen sich zum einen auf „starke Konzentration“ oder „Absorption“ und äußern sich in einem starken Fokussieren der Aufmerksamkeit: Ich vergesse meine Umgebung, verliere mein Zeitgefühl und mein Ich-Bewusstsein.Andere Komponeten des Flow haben mit der sogenannten „Verarbeitungsflüssigkeit“ zu tun. Im Flow hat man das Gefühl, klare Zielvorstellungen und alles unter Kontrolle zu haben. Intuitiv weiß man, was man zu tun hat und muss nicht über seinen nächsten Schritt nachdenken. Das ist wie beim Ping-Pong, wenn ich den nächsten Ball sehe und schon genau weiß, wie ich den Schläger halten muss. In dieser Situation habe ich das Gefühl, dass mich die Aktivität weder über- noch unterfordert. Die übrigen Flow-Komponenten beziehen sich auf „die Freude am Tun“: Kommt eine Motivation aus mir selbst heraus, ist meine Motivation intrinsisch, oder spielen Belohnung oder Strafe eine Rolle? Flow ist der Zustand der akuten intrinsischen Motivation: Ich mache etwas, weil es mir Spaß macht; es ist mir egal, ob mich jemand dafür belohnt oder bestraft.”