Die «Mona Lisa», sicher gespeichert für die nächsten 500 Jahre. Die grauen Flächen rechts stellen die Bilddaten dar, der Text links die menschenlesbare Beschreibung. (Bild: Nils Fisch)
Im TagesWochen-Artikel “Der paranoide Techniker im Maschinenraum des kulturellen Gedächtnisses” wird das geplante Data and Service Center for the Humanities (DaSCH) beschrieben. Treibende Kraft dahinter ist Lukas Rosenthaler, Professor an der Universität Basel und Vorsteher des Digital Humanities Lab (DHLab):
“Der 55-Jährige hat sich der Archivierung geisteswissenschaftlicher Daten verschrieben; historische Bilder, Handschriften, Filme, komplexe Forschungsdatenbanken. Auf seinem Server im Bernoullianum lagern Millionen von Bytes, die ihm von Wissenschaftlern und Hochschulen anvertraut wurden. (…)
Er will, dass das DHLab zur zentralen Sammel- und Speicherstelle wird für sämtliche geisteswissenschaftlichen Forschungsdaten, die Schweizer Hochschulen produzieren. (…)
Das Projekt mit dem sperrigen Namen «Data and Service Center for the Humanities (DaSCH)» liegt derzeit beim Parlament in Bern. «Wenn es die Räte unbeschadet übersteht, können wir ab 2017 loslegen», sagt er, «hoffentlich.» (…)
Im DHLab wurde bereits einiges an Vorarbeit geleistet. So haben die Forscher zum Beispiel herausgefunden, dass sich der ganz und gar analoge Mikrofilm zur nachhaltigen Speicherung digitaler Daten am besten eignet. Modernere Datenträger wie Magnetplatten oder DVD kommen nicht infrage, weil sie an eine bestimmte Technologie geknüpft sind. (…)
Die Mikrofilme werden im DHLab mit Mustern bedruckt, die jede Digitalkamera oder jeder Scanner lesen kann. Eine Software wandelt diese Muster in die ursprünglichen Daten um. (…)
Die grösste Herausforderung des Archivierens liegt denn auch nicht im Aufbewahren. Im Gegenteil: Erst durch die Auswahl werden Daten wertvoll. Erst durch das Vergessen gewinnt die Erinnerung an Wert.”