Zettelkasten als Instrument wissenschaftlichen Arbeitens

Felix Heidenreich schreibt in der NZZ unter dem Titel «Die Welt ist das, was ich notiere» über Zettelkästen bei Niklas Luhmann, Hans Blumenberg und Arno Schmidt:

«Arno Schmidt und Hans Blumenberg lebten, in ihren späten Jahren, zurückgezogen; Niklas Luhmann weniger, wobei auch er nicht als Zampano im Tagungszirkus bekannt war. Alle drei verkehrten und dialogisierten am liebsten mit ihren Zettel- und Karteikästen. Wie hätten wir uns einen Dialog der drei Kästen vorzustellen? Womöglich würden sich alle drei gegenseitig fragen, warum sie nur so wenige Bilder enthalten. Das eine Weltbild schien allen dreien nicht mehr möglich – und die Bilder der Welt einem sprachlichen Kontingenzmanagement unterlegen. Alle drei, Schmidt, Blumenberg und Luhmann, sind ganz und gar auf das Wort fixierte Autoren.

Wer weiss, vielleicht wird die Digitalisierung uns irgendwann in die Lage versetzen, alle drei Zettelkästen miteinander zu verknüpfen. Dann könnte man von einem Denk-Atoll ins andere übersetzen, um zu sehen, ob den Bewohnern eventuell ähnliche Dinge ins Netz gegangen sind, bei ihren Lektüren im Meer der Texte.»

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