Seit 2010 ist die Deutsche Biographie (DB), deren Kern die aktuell 48’000 Artikel der Allgemeinen Deutschen Biographie (ADB) und der Neuen Deutschen Biographie (NDB) bilden, online (siehe auch digithek blog vom 1.3.2010).
Seitdem hat sich dieses von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und der Bayerischen Staatsbibliothek (BSB) gemeinsam betriebene und seit vielen Jahren von der Deutschen Forschungsgemeinschaft kontinuierlich geförderte Projekt lebhaft entwickelt, auch im letzten Förderabschnitt 2014 bis 2016 (via filmportal.de):
“Von Dezember 2014 bis Juni 2016 hat sich die Zahl der recherchierbaren Personen in der DB noch einmal auf nunmehr ca. 540’000 verdoppelt. Dies gelang durch die Integration von weiteren hochkarätigen Partnerangeboten, deren zahlenmäßig größte Kalliope (Autographen, Staatsbibliothek zu Berlin), das Filmportal (Deutsches Filminstitut, Frankfurt a.M.) und die Jahresberichte für deutsche Geschichte (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften) sind. Dazu ein Beispiel: Der Artikel über den Philosophen und Soziologen Georg Simmel (1858-1918) ist im Jahr 2010 in der NDB erschienen und in der DB enthalten. Die Jahresberichte verzeichnen jedoch allein für die Jahre 2011 bis 2015 46 weitere Literaturtitel (Aufsätze) zu Simmel, ein quantitativ und qualitativ erheblicher Mehrwert, der jetzt sofort abrufbar ist. Ebenfalls 2010 erschien der Beitrag über den Filmpionier Max Skladanowsky (1863-1939) in der NDB. Durch die Integration des Filmportals in das Angebot der DB gelangt man nun unter anderem auf dessen Filmographie und Fotos des Erfinders des Bioscops (1895). (…)
Mit den erheblich erweiterten Visualisierungsoptionen reagiert die DB insbesondere auf die Bedürfnisse der sich derzeit stark entwickelnden Netzwerkforschung, in den Geschichtswissenschaften und weit darüber hinaus. So weist beispielsweise der Graph zu dem Philosophen Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716) 60 Beziehungen innerhalb der DB auf. Neu ist, dass sich diese nun nach Verwandtschaft, Leben und Literatur filtern lassen. Ein ganz besonderes zusätzliches Feature stellt die für wissenschaftsgeschichtliche Forschungen stets wichtige “Lehrer-Schüler-Beziehung” dar, die sich ebenfalls graphisch anzeigen lässt. (…)
Noch erwähnt sei, dass auch die Geofunktionen ausgebaut wurden, so dass zu mehr als 17’000 Orten nach Persönlichkeiten gesucht werden kann.”