Journalistische Recherche heute

Sven Gösmann, dpa Chefredakteur auf Youtube zum Thema Recherche 2016

An der Umfrage #Recherche2016 haben mehr als 1’200 Journalisten teilgenommen. Initiiert hat die Untersuchung die dpa-Tochter «News aktuell». Ein Whitepaper zur Umfrage kann kostenlos heruntergeladen werden (via presseportal.de).

Im Whitepaper sind acht Thesen formuliert:

1. Pressemitteilungen sind für Journalisten die meistgenutzte digitale Quelle, noch vor Suchmaschinen
2. Journalisten recherchieren auf Facebook, Youtube und Twitter; Instagram, Periscope und Snapchat sind noch ohne Durchschlagskraft
3. Unternehmenskommunikatoren und Journalisten müssen sich über die jeweiligen Bedürfnisse offener austauschen
4. Pressemitteilungen ohne Zusatzmaterialien sind Zeitverschwendung
5. Kenne deine Journalisten: Jede Generation hat ihre Besonderheiten oder ist am besten über bestimmte Kanäle zu erreichen
6. Bilder sind für Jounralisten wichtiger als Videos
7. Ältere Redakteure scheuen Social Media, jüngere bleiben der Pressemeldung treu
8. Wer seine Inhalte nicht für Mobile optimiert, macht vielen Journalisten das Leben schwer

Die Umfrage-Ergebnisse zum Thema Social Media:

recherche-2016-so-arbeiten-journalisten-heute

«Social Media scheint neben der Pressemitteilung der große Gewinner zu sein. 58 Prozent der Journalisten sagen, dass Social Media in den letzten beiden Jahren für die Recherche wichtiger geworden ist. Insgesamt stehen die Medienmacher den Inhalten aber recht skeptisch gegenüber: Nur 42 Prozent binden Informationen aus sozialen Netzwerken auch tatsächlich in ihre Beiträge ein. Das stützt die These, dass Social Media eher als Rechercheeinstieg genutzt wird, und die Ergebnisse anschließend nach traditionellen journalistischen Maßstäben verifiziert werden. Ganz vorn in der Gunst der Journalisten liegt Facebook (75 Prozent), gefolgt von YouTube (65 Prozent) und Twitter (55 Prozent). Periscope (sechs Prozent) und Snapchat (zwei Prozent) kommen bei Journalisten noch so gut wie gar nicht zum Einsatz.»

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