Kritik an der elektronischen Bargfelder Ausgabe (eBA)

Günter Jürgensmeier liefert unter dem Titel «Kaputt by Design» eine Kritik an der elektronischen Bargfelder Ausgabe (eBA) (via ASml Liste und arnotationen.de):

«Als im Januar 2019 die eBA freigeschaltet wurde, habe ich sie natürlich gleich ausprobiert, mußte sie jedoch schon nach kurzer Zeit als Werkzeug verwerfen: die Suchergebnisse waren überflüssig umfangreich, Wörter mit Sonderzeichen oder Apostroph machten Schwierigkeiten und das schönste daran, die Ganzseitenanzeige mit Hervorhebung der Funde, machte das Sichten der Fundstellen zu einer so zähen Angelegenheit, daß dies bei den zig Suchen, die ich manchmal innerhalb kürzester Zeit machen muß, nicht zu bewältigen war. (…)

Die eBA ist kaputt, und zwar »kaputt by design«, also nicht reparierbar. Das Hauptproblem ist, daß die als Grundlage verwendete Open-Source-Software (Apache Solr) auf Webseiten ausgerichtet ist und für Literatur ungeeignet. Webseiten
sind meist relativ kompakte Texteinheiten, bei denen die Suche nach Begriffen irgendwo auf der Seite sinnvoll ist.

Bei längeren Texteinheiten, wie etwa Kapitel, Szenen und Bilder bei Schmidt, ist es selten sinnvoll, Fundstellen zu
melden, wo die gesuchten Begriffe weit auseinander stehen. Um das zu vermeiden ist bei der eBA »die Einheit,
in welcher nach Treffern gesucht wird, die Druckseite der Bargfelder Ausgabe.«

Es ist (gelinde gesagt) eine wunderliche Entscheidung, den Text in zufällig beim Satz entstandene Einheiten aufzuteilen! Das führt dazu, daß z.B. das Spätwerk nun in rund 2200 vollständig voneinander isolierte Texteinheiten zerstückelt ist. Jeder Seitenwechsel ist eine unüberwindliche Grenze, die den eventuellen Zusammenhang mit dem folgenden bzw. vorhergehenden Text rigoros abschneidet.»

Update, Susanne Fischer am 20.12.2021 auf ASml Liste:

«Günter Jürgensmeier hat seine Kritikpunkte an der eBA der Arno Schmidt Stiftung gegenüber mit demselben Furor und weitgehend demselben Wortlaut vor rund 2 Monaten geäußert; ich habe ihm dafür gedankt und ihm mitgeteilt, dass ich die Kritikpunkte mit den Pagina-Mitarbeitern besprechen und dann schauen werde, was sich wie mit welchem Aufwand verbessern lässt. Genau das passiert gerade.»

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