Der Kanton Aargau führt das Pflichtfach Informatik für alle Gymnasiasten der ersten und zweiten Klasse ab dem Schuljahr 2016/17 ein. Das neue Fach wird gleichbedeutend wie die klassischen Fächer Deutsch, Geschichte oder Mathematik. Im ersten Kanti-Jahr sind zwei Wochenlektionen vorgesehen, im zweiten Jahr noch eine. Das ist schweizweit neu und einzigartig (via aargauerzeitung.ch):
“Gelehrt und vermittelt wird ein wissenschaftlicher Zugang zur Informatik. Dazu gehören Schwerpunkte wie Algorithmen, Programmieren, die Beschäftigung mit Systemen, Vernetzung und Sicherheit. Aber auch gesellschaftliche und ethische Aspekte der Informationsgesellschaft werden behandelt.
Das Hauptaugenmerk gelte dem Unterricht der Informatik als Wissenschaftsdisziplin, erklärte Kathrin Hunziker, Leiterin Abteilung Berufsbildung und Mittelschulen beim Kanton. Ein Schwerpunkt sei zudem die reflektierte Nutzung der neuen Informations- und Kommunikationsmöglichkeiten. Anwenderkompetenzen sind hingegen nicht Teil des neuen Fachs Informatik. Sollten Schülerinnen und Schüler allerdings das nötige Rüstzeug nicht von der Volksschule her mitbringen, bieten die Schulen Zusatzmöglichkeiten an.
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Basis des Unterrichts bilden kompetenzorientierte Lehrpläne. Diese wurden durch Lehrpersonen der Aargauer Mittelschulen unter fachlicher Leitung von Prof. em. Dr. Carl AugustZehnder (ETH) erstellt.”
Kathrin Hunziker, Leiterin Sektion Mittelschule, Departement Bildung, Kultur und Sport (BKS), gibt in einem Interview im Regionaljournal Aargau Solothurn Auskunft.
Im Infoclio-Podcast vom 19.6.2015 gibt Carl August Zehnder Einblicke in die im internationalen Vergleich späte Schaffung eines Hauptfachstudiengangs in Informatik an der ETH Zürich.