Literaturwissenschaftlerin Julika Griem erklärt auf Spiegel Online, weshalb es die Geisteswissenschaftler*innen braucht:
“Geisteswissenschaften helfen uns, viele komplexe Probleme besser zu verstehen, und Fragen anders zu stellen. Wir benötigen Wissen über andere Sprachen und Kulturen, über Wahrnehmungsmuster und Kommunikationsformen – um vorbereitet zu sein und Entscheidungen zu treffen. Große Krisen kommen häufig überraschend. Der Ukrainekrieg etwa hat uns vor Augen geführt, dass wir in Deutschland zu wenig Osteuropaexpertise haben. Deswegen sollte man eine gewisse Bandbreite halten, zum Beispiel im Studium scheinbar entlegener Sprachen. Ein Bedarf an Expert:innen in diesem Bereich kann über Nacht entstehen. Gleichzeitig behalten Geisteswissenschaftler:innen auch langfristige kulturelle Entwicklungen im Auge und erinnern uns daran, dass unsere Gegenwart nicht selbstverständlich ist.”