Deutschlehrer David Eugster (Zürcher Kantonsschule Enge) schreibt in der WOZ zum Thema Schullektüre (via quisquilia):
“Manchmal muss man mit Traditionen brechen, um ihnen treu zu bleiben. Wenn man beschliesst, ein Buch, von dem alle sagen, dass man es lesen muss, nicht mehr zu lesen, entsteht eine Lücke im inneren Bücherregal. Das Phantom des Kanons bereitet einem dabei ein äusserst produktives schlechtes Gewissen: Findet man etwas ähnlich Gewichtiges, um das entfernte Buch zu ersetzen? Wie alt das dann wirklich sein muss, gilt es immer wieder zu prüfen, sonst läuft man Gefahr, «das Entschlafene, für uns mumienhaft Vertrocknete an sein Herz zu schliessen». Wie Goethe mal meinte.”