Soziale Medien und Bibliotheken

Andreas Mittrowann berichtet in seinem Blog «Globolibro» regelmässig über internationale Trends in Bibliotheken. Im Interview «Soziale Medien sind keine Spielzeuge» meint er zur Nutzung sozialer Medien in Deutschland im Vergleich zur internationalen Bibliotheksszene:

«Ich würde – eher aus dem Bauch heraus – sagen, dass Deutschland sich im Mittelfeld bewegt. Sicherlich sind die Skandinavier und die USA, man muss auch immer nochmal Singapur nennen, in dem Bereich führend. Sie sind aber eben auch insgesamt sehr stark führend. Diese Länder haben alle die sozialen Medien relativ stark adaptiert und integriert. (…)

Da kann ich Ihnen die beiden Bibliotheken in Gütersloh und Münster nennen. Gütersloh, nicht nur weil ich da mal gearbeitet habe und immer noch sehr begeistert von der Bibliothek bin, sondern auch weil Gütersloh am Projekt „Lernort Bibliothek“ in Nordrhein-Westfalen teilgenommen hat. Digitale und soziale Medien spielen dort eine große Rolle. Nach diesem Projekt hat die Bibliothek beschlossen, dass die Mitarbeiter ein Fünftel ihrer Arbeitszeit mit sozialen Medien verbringen sollen. Das finde ich klasse! Mitarbeiter haben ja auch oft ein schlechtes Gewissen nach dem Motto: „Wenn ich jetzt bloggen würde, wäre das ja mein Privatvergnügen.“ So als wären soziale Medien Spielzeuge und keine ernsthaften Arbeitsinstrumente. Daran muss man arbeiten, denke ich, und in Münster ist es auch durch das Projekt „Lernort Bibliothek“ ganz ähnlich gewesen. Interessant ist der kulturelle und soziale Wandel in beiden Städten, die von den Bibliotheken ausgehen. Die Kommunen wenden sich inzwischen an ihre Bibliotheken, wenn sie jetzt etwas zum Thema soziale Medien machen wollen oder Fragen dazu haben. Die Bibliotheken sind in den Kommunen jetzt die Kompetenzzentren für soziale Medien. Das ist für mich eine ganz spannende neue Rolle. Das ist ein Kompetenzzuwachs in der Bibliothek und ich glaube, das zeigt das Potential von Bibliotheken als Orten der Aktivierung.»

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