Wissenschaftssprache von Chat-GPT

(via quisquilia):

«Bevor sie dazu kamen, meldete sich ein Student und fasste meine Ausführungen unaufgefordert in wenigen Worten zusammen. Er klang klug, redete flüssig, mit einer seltsam unpräzisen Bestimmtheit und ohne jeden persönlichen Ton. Obwohl es mir vorkam, als würde er ablesen, war ich baff und beglückwünschte ihn zu seiner raschen Auffassungsgabe. In der Pause danach bemerkte mein Co-Dozent: «Der junge Mann hat dich mit Vanilla eingeschmiert.»

Die Bezeichnung «Vanilla» ist seine Schöpfung. Sie drängte sich ihm auf, als er beim Korrigieren schriftlicher Arbeiten von Studierenden wiederholt auf Passagen von belanglosem Wohlklang stiess. Es war die Wissenschaftssprache von Chat-GPT. Sie kam ihm in ihrer penetranten Gefälligkeit vor wie künstliche Vanillearomen in Süssspeisen, Kosmetika oder Parfums. Der Student musste der Maschine meine Präsentation verfüttert haben, damit sie ihm postwendend ein Vanilla-Resümee ausspuckte. Verstanden haben dürfte er davon so wenig wie die Maschine selbst.»

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