Archiv der bedrohten Sprachen

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Wissenschaftler des Max-Plank-Instituts für Psycholinguistik in Nimwegen archivieren bedrohte Sprachen im DOBES Portal (Documentation of Endangered Languages).
In der Deutschlandradio-Sendung «Die Retter der bedrohten Sprachen» vom 6.8.2015 wird das Archiv porträtiert (via Archivalia);

«(…) Wieder zurück im Max-Planck-Institut in Nimwegen landet das Material in einem der weltweit größten Archive für bedrohte Sprachen, sagt der Leiter des Multimedia-Archivs, Paul Trilsbeek.

«Wir sind das zentrale Archiv für das DOBES – Dokumentation Bedrohter Sprachen-Programm. Wir haben hier ein großes Archiv, digitales Archiv, wo wir mehr als 200 verschiedene Sprachen aufbewahren. Unten im Keller stehen große Server mit Festplatten und Taperoboter. Und wir haben so ungefähr 90 Terabyte an Materialien. Das sind mehr als 20.000 Stunden Audio- und Videoaufnahmen.»

Ein Großteil dieser unglaublichen Datensammlung ist Rohmaterial, das von den Sprachwissenschaftlern in mühseliger Kleinarbeit aufgearbeitet und katalogisiert wird. Da wartet Arbeit für Jahre, lacht Gunter Senft, denn jedes aufgenommene Wort wird verschriftlicht, samt grammatischer Wortanalyse und Lautschrift.

«Wenn sie zum Beispiel eine Minute Sprachaufnahme vom Tonband transkribieren wollen, dann müssen sie damit rechnen, dass sie zwischen 20 Minuten und manche Leute auch bis zu 40 Minuten brauchen. Und von daher kann man eigentlich schon sehr froh sein, wenn man – ja sagen wir mal – für eine halbwegs gut dokumentierte Sprache zwischen 20 und 30 Stunden hat.»

Wer möchte kann kostenlos und direkt auf die hier gespeicherten Daten zugreifen. Doch wer klickt sich eigentlich durch die Welt der bedrohten Sprachen?

«Ja, meistens auch andere Linguisten, wir bekommen manchmal auch Fragen von Leuten, die mit der Sprachgemeinschaft liiert sind, die Sprachaufnahmen von ihren Großeltern suchen oder so, und Journalisten manchmal natürlich.»»

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