Aussonderung und Vernichtung von Büchern in US-Schulbibliotheken gefordert

Erstmals haben zwei rechtskonservative Schulaufsichts-Mitglieder in Virginia nicht nur die Entfernung unliebsamer Bücher, sondern deren Vernichtung verlangt (via netbib):

«Zunächst hatte das Gremium einstimmig entschieden, alle Titel mit «eindeutig sexuellem» Inhalt aus den Schulbüchereien zu verbannen. Im Anschluss meldeten sich Rabih Abuismail und Kirk Twigg nach einem Bericht des örtlichen «Free Lance-Star» zu Wort und hielten es für angebracht, «diese Werke zu verfeuern». Twigg sagte, er wolle die Bücher vor der Verbrennung in Augenschein nehmen, so dass die Gemeinschaft überprüfen könne, dass sie «dieses schmutzige Zeug auch wirklich ausbrenne». (…)

Die «Washington Post» berichtete, kürzlich seien in Wichita/Kansas insgesamt 29 Bücher aus den Schulen verbannt worden, darunter Toni Morrisons Debütroman «Sehr blaue Augen» (1970) über die Kindheit der schwarzen Heldin Pecola Breedlove. Der texanische «Landtagsabgeordnete» Michael Krause veröffentlichte eine persönliche Bücherliste mit seiner Meinung nach «verstörenden Inhalten». Eine weitere Schulbehörde in Texas soll angeordnet haben, dass Bibliotheken, die Titel über den Holocaust bereit halten, auch Bücher mit «gegenteiligen Ansichten» vorrätig halten müssten.

Insbesondere Bücher mit schwulen oder lesbischen Inhalten scheinen manche amerikanische Eltern vor allen anderen aufzuregen. So sagte die Mutter Christina Burruss aus Spotsylvania County dem «Tennessee Star»: «Meine Tochter ist neu in der Riverbend High School und ich habe gerade festgestellt, welche Bücher sie dort online bereithalten. Zufällig bekam ich mit, dass auf der ersten Seite aller aufgeführten Titel überwiegend Romane mit LGBTQIA-Bezügen aufgeführt waren.»»

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