Lesen lernt man nicht erst in der Schule

Die NZZ am Sonntag schreibt unter dem Titel «Ein Fünftel aller 15-Jährigen kann das kaum verstehen» über das schlechte Abschneiden der Schweizer Schüler beim Lesen:

«Lilo Lätzsch, seit 1978 Sekundarlehrerin in der Stadt Zürich, erzählt: «Ich stelle oft fest, dass unsere Schüler zwar schön vorlesen können. Aber wenn sie das Blatt umdrehen müssen und erzählen sollen, was sie gerade gelesen haben, tun sie sich schwer.» Es deckt sich mit der Pisa-Diagnose, wonach 20 Prozent der Schweizer Schüler Mühe bekunden, einen einfachen Text zu verstehen.

Gegenüber früher habe sich die Lesefähigkeit weder verbessert noch verschlechtert, sagt Lätzsch. Doch: «Vor zehn Jahren brachten die Schüler häufig einen Artikel aus ‹20 Minuten› mit, über den wir dann diskutiert haben.» Heute komme das nicht mehr vor, die Schüler haben ständig ihre Mobiltelefone in der Hand. «Darauf lesen sie auch, aber wahrscheinlich keine Zeitungsartikel.» Schön war die Zeit, als die Jugendlichen noch Gratiszeitungen lasen. (…)

Kinder aus Haushalten, in denen viel kommuniziert wird und Bücher wichtig sind, lesen später besser. Wer hingegen vor dem Kindergarten kaum je ein Buch gesehen hat, wird wahrscheinlich kein grosser Leser. Wissenschaftliche Studien bestätigen das regelmässig. Für Bildungsexperte Moser ist klar: «Lesen lernt man nicht erst in der Schule.»

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