Überwachungskapitalismus

Im Laborjournal gibt es unter dem Titel «Linné 4.0 – Taxonomie und Beobachtung von Forschenden» einen interessanten Artikel zur Überwachung der wissenschaftlichen Autoren durch Verlage und einen EU-Vorschlag, der die Wende bedeuten könnte (via netbib):

«Bei dieser Art von Big Brother könnte man schon verzweifeln: Egal wohin man sich wendet, überall spionieren, klassifizieren und vermarkten schon die datafizierten Linnés unserer Zeit. Doch seit dem 23. Mai 2023 erscheint ein Silberstreif am Horizont. Der Rat der EU hat an diesem Tag Beschlüsse zum „hochwertigen, transparenten, offenen, vertrauenswürdigen und fairen wissenschaftlichen Publizieren“ veröffentlicht. Hinter dem sperrigen Titel steckt bei näherem Hinsehen ein echter Hammer: Die EU-Kommission und die Mitgliedsländer der EU werden unter anderem dazu angehalten, in digitale Informationsinfrastrukturen zu investieren. Dabei sollen folgende Eigenschaften erzielt werden:

  • Interoperabel
  • Gemeinnützig
  • Open-Source-Software
  • Offene Standards
  • Vermeidung von Bindung zu Diensten und proprietären Systemen
  • Verbindung mit der European Open Science Cloud
  • Keine Gebühren für Autor*innen oder Leser*innen

Die traditionellen Verlage erfüllen nicht einen einzigen Punkt dieser Checkliste! Eine Umsetzung dieser Vorgaben aus der EU würde
unser jetziges Zeitschriften-System aus dem 17. Jahrhundert durch eine moderne Infrastruktur aus dem 21. Jahrhundert ersetzen.»

Dieser Beitrag wurde unter Open Access, Wissenschaft veröffentlicht. Setzen Sie ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert