Im Kanton Thurgau wird bei den Mittelschulmediotheken gespart

Laut Thurgauer Zeitung vom 21.5.2014 müssen die Mediotheken der Kantonsschulen Frauenfeld und Kreuzlingen ihr Angebot voraussichtlich um die Hälfte reduzieren:

««20 Jahre Mediothek KF: Jubiläum – oder das Ende?» Diesen Betreff setzte Hanspeter Hitz über den Begleitbrief zum «Kanti-Bulletin». Was der Rektor der Kantonsschule Frauenfeld erst nach der Drucklegung des Bulletins, das dem 20jährigen Bestehen der Mediothek fünf Seiten widmet, erfuhr: Bei der Mediothek soll der Rotstift angesetzt werden. Mit 230 000 Franken müssen die Mediothek und jene der Kantonsschule Kreuzlingen die Kantonsfinanzen entlasten. Das wirke sich mit «-2,3 Vollzeitstellen» aus, heisst es im Bericht des Regierungsrats. Die Idee dahinter: Die Kantonsschüler in Kreuzlingen sollen das Angebot des Medien- und Didaktikzentrums (MDZ) des Campus Bildung Kreuzlingen nutzen; und die in Frauenfeld sollen mehr Bücher und Medien bei der Kantonsbibliothek ausleihen. Verschont bleibt die Kantonsschule Romanshorn: Das Angebot dieser Schule werde «mangels Alternativen» nicht reduziert, schreibt die Regierung. Mit halber Kraft weiterführen «Der erste Schock ist verflogen», sagt Hanspeter Hitz. «Die Mediothek kann wohl mit halber Kraft weitergeführt werden.» Geschockt war er vor allem, weil bei einem Minus von 2,3 Vollzeitstellen noch ein Teilzeitpensum von 0,35 übriggeblieben wäre – für die Mediotheken beider Kantonsschulen. «Nun hat es sich geklärt. Die zwei Kantonsschulen müssen zwar bei den Mediotheken 230 000 Franken einsparen, aber nicht zwingend 2,3 Vollzeitstellen abbauen. «Ohne Personalabbau wird es wohl aber nicht gehen», bedauert Hitz. Heute arbeiten in der Mediothek in Frauenfeld vier Personen. Die Kantonsschule Kreuzlingen verweist auf Anfrage an das zuständige kantonale Amt.

Entwarnung beim Amt

Das Amt für Mittel- und Hochschulen hat nun zweieinhalb Jahre Zeit, um aufzuzeigen, wie die 230 000 Franken eingespart werden können. «Dieses Projekt startet im Herbst», sagt Amtschef Urs Schwager. Und gleichzeitig entwarnt er: Es gebe auch in Zukunft ein Angebot an den Kantonsschulen, wenn auch ein reduziertes. «Wir müssen genau schauen, was es braucht», betont er. Am Projekt beteiligt sind die Kantonsschulen und die Kantonsbibliothek Thurgau, später auch das Medien- und Didaktikzentrum. Am Sparbeschluss gibt es nichts zu rütteln: Der Regierungsrat kann diesen in eigener Kompetenz durchziehen. Diese Massnahme ist eine von 102 Massnahmen, die bis 2017 den Kantonshaushalt in den schwarzen Bereich zurückholen sollen. Das gesamte Massnahmenpaket soll zu 34 Mio. Franken Einsparungen und 14 Mio. Franken Mehreinnahmen führen (unsere Zeitung berichtete).

Mediothek nicht wegzudenken

Aus Sicht von Rektor Hitz ist eine Mediothek nicht wegzudenken. Im Bulletin-Begleitbrief schreibt er von einer wertvollen Unterstützung im Bereich der Informationskompetenz, die unabdingbar sei für die Studierfähigkeit der Schüler. Auch stelle sie die Ausbildung einer vertieften Recherchekompetenz als Vorbereitung auf das wissenschaftliche Arbeiten sicher. Laut Statistik nutzen Schüler, Lehrpersonen und Personal die Mediothek der Kantonsschule Frauenfeld rege: 2013 haben fast zwei Drittel der Kontoinhaber wenigstens etwas ausgeliehen. Per Ende 2013 zählte die Einrichtung über 25 445 Medien.»

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