Im aktuellen NZZ-Folio vom September 20222 gibt es unter dem Titel “Der Computer holt uns ein: Maschinen führen Gespräche und erschaffen Bilder – mit dramatischen Folgen” (im gedruckten Heft unter dem Titel “Wie lange braucht es uns noch?”) einen lesenwerten Artikel von Reto U. Schneider und GPT-3, Bilder Dall-E 2 zum Thema Künstliche Intelligenz. Darin geht es u.a. auch um das Thema, dass künstliche Intelligenz mittlerweile qualitativ ziemlich gute Artikel und wissenschaftliche Arbeiten schreiben kann:
“Die offenen Fragen bei Textgeneratoren wie GPT-3 sind noch drängender. Im Juli dieses Jahres wurden an Zürcher Gymnasien Flyer mit der Frage «Wenig bis keine Zeit in deine Maturaarbeit investieren?» ausgehängt. Die Stiftung Schulwandel sucht damit nach «einem mutigen Schüler», der seine Maturaarbeit von GPT-3 schreiben lassen will. Nach gelungener Aktion soll der Scherz aufgelöst werden. Bildungsreformer wie die Stiftung Schulwandel wollen mit der KI darauf aufmerksam machen, dass in der Schule nach ihrer Ansicht das Falsche gelehrt und geprüft wird. Schon Anfang 2021 gelang es Forschern in den USA, für eine von GPT-3 in zwanzig Minuten geschriebene Seminararbeit eine genügende Note zu erhalten. Und gerade eben hat GPT-3 ihre erste wissenschaftliche Studie veröffentlicht: «Kann GPT-3 eine akademische Arbeit selbständig und mit minimalem menschlichem Aufwand verfassen?» Die Antwort heisst Ja. (…)
Alle Fächer, die sich darauf kaprizieren, aus alten Texten neue zu erstellen, werden durch die künstliche Intelligenz in Frage gestellt. Die Geisteswissenschaften wird es treffen wie einen Schlag, dass der Geist in ihrem Namen einem Rechner entsteigen kann.
«Es wird schwierig», sagt Lukas Löffel von der Universität Zürich. Löffel leitet die Abteilung Digitale Lehre und Forschung und hat auch schon mit KI rumgespielt und die Texte durch Plagiatserkennungssoftware gejagt. Erkennungsrate: null Prozent.”
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