Mit Blogs viel erreichen – Schulbibliotheksarbeit in der Schweiz

Der folgende Text ist gleichzeitig das Skript zum Workshop «Mit Blogs viel erreichen – Schulbibliotheksarbeit in der Schweiz» am Bayerischen Schulbibliothekstag 2022: «über den Tellerrand hinaus» vom Donnerstag, 31.3.2022 (10:15-11 Uhr online via Webex). Referent: Christoph Steiner

Abstract: Schweizer Gymnasien verfügen über eigene gut ausgestattete Mediotheken mit ausgebildetem bibliothekarischem Fachpersonal. Schulübergreifend sind digithek.ch und die Arbeitsgemeinschaft Deutschschweizer Mittelschulmediotheken (ADM) aktiv. Christoph Steiner berichtet über ihre aktuellen Aktivitäten sowie die Funktion von Blogs in seiner täglichen Mediotheksarbeit. Die Vermittlung von Informations- und Medienkompetenz findet hier kontinuierlich statt. Ausführlich ist sie Thema im Rahmen des Mediotheksmoduls «Literaturrecherche» im Projektunterricht von Gymnasium und Fachmittelschule.

0 Fragen
Begleitend zur Präsentation gibt es die Möglichkeit, auf menti.com Fragen zustellen (Einstiegs-Code: 6320 9622):


1 Unterscheidung Schulbibliothek – Mediothek
In der Deutschschweiz ist in Schulen der Sekundarstufe II der Begriff Mediothek geläufig für das, was früher als Schulbibliothek bezeichnet wurde. Eine Mediothek (seltener wird Medienzentrum verwendet) bietet stärker als die traditionelle Schulbibliothek neben Büchern auch alle neuen Medien wie Filme (auf DVD, aber auch auf der kostenpflichtigen schulübergreifenden Schweizer Plattform für Fernsehmittschnitte namens nanoo.tv), Geräte (Laptops und Videokameras, Stative etc. zur Ausleihe, Plakatdrucker) und Datenbanken sowie Arbeitsplätze und Möglichkeiten zur Visionierung von Filmen an. Die Mediothekarin versteht sich als Vermittlerin von Informationskompetenz, insbesondere leitet sie Schüler*innen bei der Literaturrecherche als Vorbereitung für die Maturaarbeit an.

2 Mediotheken in Primarschule und Berufsschule
Primarschulen in der Schweiz verfügen oftmals über eigene kleinere Schulbibliotheken, die von einer Lehrperson betreut werden. Auf der Sekundarstufe II gibt es bei den Berufsschulen Beispiele, die über eine ausgebaute eigene Mediothek verfügen wie z.B. das Gewerblich-industrielle Bildungszentrum Zug, inklusive eigenem Blog und einige, die keine Mediothek betreiben. Die Berufsschul-Mediotheken sind in der Arbeitsgemeinschaft Deutschschweizer Berufsschulmediotheken (ADB) zusammengeschlossen. Die Mitgliedschaft bietet Gelegenheit, sich bei gemeinsamen Weiterbildungen über mediotheksspezifische Themen auszutauschen und andere Mediotheken kennenzulernen.

3 Mittelschulmediotheken
Gymnasien verfügen in der Schweiz über jeweils eigene, gut ausgestattete Mediotheken mit ausgebildetem bibliothekarischem Fachpersonal. Sie sind in der Arbeitsgemeinschaft Deutschschweizer Mittelschulmediotheken (ADM) zusammengeschlossen, die vergleichbare Aktivitäten zur ADB anbietet. Der Grund, weshalb es zwei thematisch verwandte Arbeitsgemeinschaften gibt, liegt darin, dass beide über sehr aktive Mitglieder verfügen und es schwierig ist, für Versammlungen mit mehr als 50-60 Teilnehmern geeignete Räumlichkeiten zu finden.

3.1 Mediothek Neue Kantonsschule Aarau
An die Neue Kantonsschule Aarau (Kurzzeit-Gymnasium und Fachmittelschule) gehen rund 850 Schüler*innen zur Schule. Die Mediothek im Untergeschoss Neubau ist auf rund 610 Quadratmetern eingeteilt in einen grossen Mediotheksraum mit Arbeitsplätzen, zwei Visionierungsräume, einen Studienraum sowie einen Archivraum. Im Sommer kann auch auf der Terrasse vor der Mediothek gelernt werden. Die Mediothek wird in einem Arbeitspensum von 120 % betreut von Michaela Spiess und Christoph Steiner, die beide über einen Informationswissenschafts-Abschluss der Fachhochschule Graubünden verfügen.
Die Aktivitäten der Mediothek können im Detail auf dem NKSA-Mediotheksblog verfolgt werden. Neben Veranstaltungen wie Lesungen, einem Buchclub für Schüler*innen und Ausstellungen gibt es auch die Aktion Schüler*innen kaufen für Schüler*innen, bei der Schüler*innen für die Mediothek Medien einkaufen. Christoph Steiner ist nebenher auch für die Social Media-Auftritte der Schule verantwortlich.

3.1 Aktivitäten der Arbeitsgemeinschaft Deutschschweizer Mittelschulmediotheken (ADM)
Die ADM gibt es seit 2002, d.h. sie ist gleichzeitig mit der Einführung von Maturaarbeiten in der Schweiz entstanden. Erwähnenswert ist die Erarbeitung eines Berufsleitbildes 2018 sowie das seit 2020 laufende mehrjährige Mediotheks-Entwicklungsprojekt forte fortissimo. Im Jahresbericht 2021 heisst es dazu: «In fünf Arbeitsgruppen sind rund 20 Mediothekar*innen aus allen Landesteilen vertreten, die sich regelmässig treffen. Unter den ersten Projekten sind der Aufbau einer gemeinsamen Toolbox (zum Austausch von Best Practice-Schulungsangeboten oder Werbematerialien), eine Kooperation mit der Werft22 (Schweizer Filmplattform für Bildung nanoo.tv) und «Medio Talks» zu ADM-internen Weiterbildungsangeboten.»

3.2 Digithek und Digithek Blog
Auf die Bedürfnisse aller Mediotheken der Sekundarstufe II ist das Angebot der Digithek ausgerichtet, das vom e-learning Beauftragten des Kantons Zürich Yvan Léger geleitet wird. Neben kostenpflichtigen Datenbanken wie dem Kindler Literaturlexikon (KLL) oder der Schweizer Zeitungsdatenbank Swissdox, die die Schulen individuell abonnieren können, bietet die Digithek auch eine auf die Sek II ausgerichtete kuratierte und kommentierte Linksammlung an sowie das Digithek Blog, das von mir betreut wird.


Wimmelbild an der Eingangstür zur Mediothek der Neuen Kantonsschule Aarau


Postkarten und Mediothekssack mit Wimmelbild-Motiv

3.3 Übergreifende Aktivitäten
Eine Schulmediotheken- und Arbeitsgruppen-übergreifende Zusammenarbeit ist die Entwicklung eines Mediotheks-Wimmelbildes, gestaltet von der Zürcher Comiczeichnerin Kati Rickenbach. Der Kern davon ist auf dem Headerbild des Digithek Blogs zu sehen, Ausschnitte davon gibt es auf Postkarten, das ganze Bild auf einem robusten Mediothekssack aus Papier. Die ADM hat alle Rechte für die Benutzung gekauft (Full Buyout), d.h. das Bild darf auch auf Social Media und auf den Websites einzelner Mediotheken verwendet werden.

4 Definition Blog
Artikel: Unter Bloggern ist eher das Blog üblich, es gibt aber auch der Blog. Laut Wikipedia ist ein Blog oder Weblog «ein meist auf einer Website geführtes und damit (…) öffentlich einsehbares Tagebuch (…), in dem mindestens eine Person, der Blogger, (…) Aufzeichnungen führt, Sachverhalte protokolliert („postet“) oder Gedanken niederschreibt». Das erste Weblog ging am 13.11.1990 online. Die Abkürzung «Blog» wurde 1999 vom Webdesigner Peter Merholz geprägt. Populär wurden Blogs ab 2001, das Digithek Blog, für das ich schreibe wurde 2003 gegründet.

5 Ist Bloggen überhaupt zeitgemäss?
Seit einigen Jahren gibt es Artikel, die vom Tod des Bloggens handeln (siehe Literaturverzeichnis 15.2.2). Nichtsdestotrotz erscheinen Bücher wie z.B. «Bloggen für Einsteiger», die das Gegenteil beweisen. Philipp Wampfler schreibt dazu (Digitales Schreiben, 2020, S. 69): «Blogs sind eine der ersten Anwendungen des digitalen Schreibens, die im Deutschunterricht aufgegriffen wurden. Deswegen haben sie aber nicht an Aktualität eingebüsst, im Gegenteil: Die Blogkultur lebt und eröffnet weiterhin vielfältige Publikations- und Schreibformen im Netz».

6 Argumente für das Bloggen
Weshalb sollen Inhalte auf einem Blog geteilt und nicht z.B. als Newsletter oder E-Mail verschickt oder via Instagram/Facebook etc. geteilt werden? Erst einmal sind die Inhalte z.B. des Digithek Blogs auch via Newsletter, der per E-Mail verschickt wird, abonnierbar. Für einen Blog sprechen:

  • Inhalte sind via RSS-Feedreader wie z.B. Feedly abonnierbar
  • Es kann und soll kommentiert werden, dadurch werden die Inhalte qualitativ besser und lebendiger (Fehlerkontrolle)
  • Inhalte können auf anderen Plattformen und Blogs verlinkt und damit geteilt werden
  • Der Platz ist nicht beschränkt, es können auch vermeintlich weniger wichtige «Wissenssplitter» erwähnt werden
  • Die Beiträge sind leicht via Suchmaschinen auffindbar, d.h. Beiträge erreichen dadurch auch Menschen, die gar nicht zur ursprüngliche Zielgruppe gehören
  • Durch das Führen eines Blogs gibt es (oft) aufbauendes Feedback
  • Mit dem Teilen auf einem Blog wird die Arbeit sichtbarer (Working Out Loud, WOL)
  • Bloggen bereitet Freude
  • Es entsteht mit der Zeit eine Wissensdatenbank, d.h. es funktioniert wie ein ausgefeilter Zettelkasten (die Artikel sind getaggt und in Kategorien eingeteilt)

7 WordPress – Blogger
Das Teilen von Inhalten auf Instagram/Facebook ist ergänzend auch möglich, gerade aber, wenn ein Blog mit einem selber gehosteten WordPress-Content Management System (CMS) betrieben wird, ist bezüglich individuellem Layout mehr möglich. Das Auffinden eines spezifischen Artikels ist auf einem Blog mit Suchschlitz einfach, während es auf Facebook eher schwierig sein kann, bestimmte Informationen wiederzufinden. Wer sich das Aufsetzen von WordPress nicht zutraut oder den Aufwand scheut, ist mit der kostenlosen Plattform Blogger , die zu Google gehört, auch gut bedient. Für die Mediothek der Neuen Kantonsschule Aarau betreibe ich z.B. ein Mediotheksblog und schätze die einfache Handhabung und Funktionalitäten von Blogger wie z.B. das Einbinden von Youtube-Videos mittels Einbettungscode.

8.1 CMS Digithek Blog
Das Digithek Blog wurde von 2003-2013 mit kaywa geführt, die Firma gibt es mittlerweile aber nicht mehr. 2013 wurde auf eine selber gehostete Open Source WordPress-Applikation migriert. Dies ermöglicht maximale Unabhängigkeit und Gestaltungsmöglichkeiten, ist also für das Führen eines Blogs ideal. WordPress ist mit 40% Marktanteil das verbreitetste CMS überhaupt, es gibt also eine grosse Anzahl vorprogrammierter Plugins, die ohne spezielle Programmierkenntnisse verwendet werden können.

8.2 Zahlen
In den 19 Jahren seines Bestehens sind bis jetzt 6’843 Beiträge auf dem Digithek Blog erschienen, das bedeutet ca. einen Artikel pro Tag. 2022 wird das Blog im Schnitt rund 200 mal pro Tag aufgerufen. 530 Personen haben die Beiträge via follow.it d.h. als E-Mail-Newsletter abonniert. Die Top 3 der am meisten aufgerufenen Blog-Artikel sind:

1 25.8.2015 Software zur Entzifferung von Kurrentschrift (27’604 Aufrufe)
2 24.3.2020 corona-data.ch (11’888 Aufrufe)
3 14.2.2020 So kann man herausfinden, wann ein TikTok-Video erstellt wurde (7’220 Aufrufe)


Infopanel im Eingangsbereich der Mediothek mit aufgeschaltetem Blog der Mediothek der Neuen Kantonsschule Aarau

7 telegra.ph
Wer mit der Schulklasse das Bloggen ausprobieren möchte, ist z.B. mit telegra.ph gut bedient. Hier kann auf einfache Weise ohne Anmeldung ein Blogbeitrag veröffentlicht werden (mehr dazu im digithek blog vom 15.2.2020).

9 Blogprofil, einige Schweizer Beispiele
Inhaltlich ist es sinnvoll, dem Blog ein klares Profil zu geben. Die Mediothek der Kantonsschule Baden bloggt z.B. ausschliesslich zu lesenwerten Neuerscheinungen, die in der Mediothek ausleihbar sind. Simon Küpfer, Latein- und Informatiklehrer am Gymnasium Hohe Promenade in Zürich sammelt regelmässig interessante Zeitungsartikel zu Bildungsthemen und Latein-Spezifisches auf seinem Blog quisquilia. Wahrscheinlich am bekanntesten in der Deutschschweiz ist Deutschlehrer Philipp Wampfler mit seinem Blog Schule Social Media. Er entwickelt Gedanken oft zuerst auf Twitter, dann ausführlicher auf seinem Blog und verarbeitet sie später gesammelt zu Publikationen. Auf dem Ostschweizer Gemeinschaftsblog Web2-Unterricht schreiben die Gymnasiallehrer*innen Renée Lechner, Urs Henning und Emil Müller regelmässig zu schulischen Social Media-Anwendungen. Dank der Nähe zum Unterricht verzeichnen sie eine beachtliche Reichweite. Deutschlehrer Gerald Knoess hat bis vor einigen Jahren das nach wie vor existierende Blog LiMoTee betrieben, das eine literarische Suche nach Motiven ermöglicht, also hilfreich ist bei der Maturalektüre-Suche.

9.1 Profil des Digithek Blogs, Alleinstellungsmerkmal
Entstanden ist das Digithek Blog 2003 als kleines Kommunikationstool ergänzend zur Recherchierwebsite für Mittel- und Berufsfachschulen der Schweiz digithek.ch. Hier wurde kommuniziert, wenn auf der Website etwas neues aufgeschaltet wurde oder in einem bibliothekarischen Blog wie z.B. dem zwei Jahre zuvor gegründeten deutschen netbib etwas interessantes mitgeteilt wurde. Erst mit der Zeit entwickelte sich das Digithek Blog zum Kanal, der der kontinuierlichen Weiterbildung der Mittelschulmediothekar*innen dient und regelmässig über neue bibliothekarische Angebote und Recherchetechniken sowie neue Websites und Portale berichtet. Von 2007-2016 gab es mit Basedow1764’s Weblog auch ein deutsches Pendant, das über Schulbibliothekarisches berichtete. Seit dieses Blog sein Erscheinen eingestellt hat, ist das Digithek Blog meines Wissens das einzige deutschsprachige Blog, das regelmässig auch über Schulbibliotheks-Themen berichtet. bibliotheca.gym ist noch zu erwähnen, das sich aber ausschliesslich auf historische Schulbibliotheken konzentriert und Archivalia, das solche Mitteilungen aufgreift.
Neben schulbibliothekarischen Themen sieht sich das Digithek Blog zuständig für alles, was mit Informations- und Medienkompetenz zu tun hat. Es dient damit als Ideenreservoir für Schulungsangebote, wie z.B. das Modul Literaturrecherche, das ich an der Neuen Kantonsschule Aarau im Rahmen des Projektunterrichts unterrichte. Dafür gibt es auf Padlet eine eigene Linkliste:

Mit Padlet erstellt

Eine weitere Funktion ist das Zuliefern aktueller Links für digithek.ch, d.h. es wird kontinuierlich über neue Portale und Webangebote aus vielen Wissensgebieten berichtet.

10 Auf was ist beim Bloggen zu achten?
Blogs sollten

  • … aktuell sein, ältere Beiträge können z.B. mit einem Zusatz Update vom … aktualisiert werden
  • … zuverlässig sein
  • … sprachlich korrekt, idealerweise einfach und zugänglich geschrieben sein

Die Stärke von Blogs ist es, schnell auf aktuelle Themen reagieren zu können. Ziel des Digithek Blogs ist es z.B., Inhalte, bevor sie von den Tageszeitungen berichtet werden aufzugreifen. Dies ist möglich, indem englischsprachige Medien und Twitter verfolgt werden. Dass Art Spiegelmans Comic «Maus» aus dem Curriculum amerikanischer Schulen entfernt worden ist, war im digithek blog z.B. zu lesen, bevor es Thema im Tages-Anzeiger wurde. Dank einem Google-Alert zum Thema «Suchmaschine» wurde ich früh auf die interessante Suchmaschine für das gesprochen Wort Spaactor aus Bremen aufmerksam und konnte so darauf hinweisen, bevor sie auf anderen Blogs und zuletzt im «Spiegel» porträtiert wurde.

11 Archivierung
Eher selten werden Blogs als archivierungswürdig eingestuft. Das Digithek Blog wird seit 2016 im Webarchiv Schweiz archiviert (siehe digithek blog vom 26.10.2016). Natürlich gibt es auch in der Wayback Machine von archive.org eine Kopie, hier kann man z.B. sehen, wie die ursprüngliche kaywa-Blog-Oberfläche ausgesehen hat.

12 Buchblogs
Den Überblick bei Buchblogs zu bewahren, ist eher schwierig. Das Blog lesestunden.de führt eine einschägige «Topliste der deutschen Buchblogger», nach der es momentan 932 deutschsprachige Buchblogs gibt. Bereits eine Vorauswahl getroffen hat der Kaffeehaussitzer, der eine Linkliste mit Buchblogs führt.

13 Blogawards
Einen Blick über den Tellerrand bietet jeweils die Verleihung der Goldenen Blogger (Verleihung am 4.4.2022), wobei Blog hier weit gefasst wird. Beispielsweise erhielten letztes Jahr die bekannte Mai Thi Nguyen-Kim (kurz: MaiLab) und Christian Drosten für das NDR Coronavirus-Update Sonderpreise. Dieses Jahr ist mit Bob Blume auch ein Lehrer nominiert. Ergänzend dazu verleiht Wissenschaft kommuniziert jeweils die «Wissenschaftsblogs des Jahres» (zuletzt am 18.1.2022). Der Buchblog-Award wurde letztes Jahr nicht vergeben (zuletzt am 18.10.2020).

14 Austausch
Je vernetzter ein Blogger ist, desto besser. Es ist üblich, anzugeben, woher man die Idee für einen Blogpost hat. Wer also als zweites Blog auf einen Artikel verlinkt, verlinkt in der Regel auch auf das Blog, das dies zuerst gemacht hat. Dies hat den Effekt, dass Leser des einen Blogs auch das andere kennenlernen und die Artikel in der Suchmaschine (im Idealfall) etwas prominenter angezeigt werden.

14.1 Kommentare
Kommentiert werden Digithek Blog-Beiträge, seit es Facebook und Twitter gibt weniger, das heisst, die Diskussion hat sich in andere Netzwerke verschoben. Trotzdem gibt es immer wieder nette Reaktionen wie z.B. eine Antwort auf den Beitrag Bibliotheksausweise, dank dem ein alter Lochkarten-Bibliotheksausweis einem Sammler solcher Artikel zugeführt werden konnte. Manchmal wird auf dem Blog auch stellvertretend kommentiert, auf dem Digithek Blog-Hinweis zu corona-data.ch fand z.B. eine lebhafte Diskussion statt, da die Schweizer Corona-Website selber keine Kommentare zulässt.

14.2 Blogparaden
Der Vernetzung unter den Blogs dienen Blogparaden. Eine Parade, bei der sich das digithek blog beteiligt hat, war die Hypotheses-Blogparade «Neun geisteswissenschaftliche Blogs, die ich gerne lese».

15 Monetarisierung
Ich werde in einem kleinen Teilpensum für das Führen des Digithek Blogs vom Kanton Zürich entlohnt. Wer unabhängig ein Blog-Projekt betreibt, kann sich z.B. mit Patreon ein Trinkgeld verdienen. Im angloamerikanischen Raum ist es teilweise möglich, ausschliesslich vom Bloggen zu leben, da Blogs auf Englisch potentiell ein grosses Publikum erreichen. Der Amerikaner Jason Kottke finanziert seinen Lebensunterhalt z.B. ganz mit seinem frei zugänglichen unabhängigen Blog kottke.org, für den es freiwillige Jahresabos gibt (siehe Digithek Blog vom 25.2.2020).

15.1 Weiterführende Literatur
Bloggen für Einsteiger : von der ersten Idee bis zum eigenen Blog mit WordPress / Yvonne Kraus. Bonn : Rheinwerk Verlag, 2021. 363 Seiten
Blog-Texte (Seite 113-124). In: Duden – Clever texten fürs Web : so bringen Sie Ihr Unternehmen zum Glänzen auf Homepage, Blog und Social Media / Petra van Laak. 2. Auflage. Berlin : Dudenverlag, 2021. 271 Seiten
Typologie digitaler Schreibumgebungen: Blogs (S. 68-77). In: Digitales Schreiben : Blogs & Co. im Unterricht / Philippe Wampfler. Ditzingen : Philippe Reclam, 2020. 131 Seiten

15.2 Blog-Artikel und Webseiten zum Thema
15.2.1 Allgemeines, Tipps
Digitale Medien im Ethikunterricht : Weblogs, auf ZUM Unterrichten
DIGITAL: Warum bloggen? / Bob Blume am 24.11.2019 auf bobblume.de
Der digitale Blick auf das eigene Tun : Warum immer mehr Lehrkräfte bloggen, am 22.9.2018 auf Deutschlandfunk
Die zehn besten Tipps fürs Bloggen / Interview mit Christof Herrmann vom Blog Einfach bewusst am 8.7.2020 auf fachjournalist.de
Sieben Tipps für schlechtes Bloggen / Klaus Graf am 2.3.2022 auf Archivalia

15.2.2 Blogs sind tot
Blog, das totgesagte Wesen / Romy Mlinzk am 16.2.2021 auf Keep Me Posted
Lehrerblogs sind tot. / Torsten Larbig am 10.3.2014 auf herrlabrig.de
Vom Niedergang der Buchblogs / Tobias Zeising am 19.9.2020 auf Lesestunden

15.2.3 Lehrerblogs
Lehrerblogs: Einblicke in den Alltag, am  26.5.2021 auf herole.de

15.2.4 Wissenschaftliches Bloggen
Diversifizierung der Publikationsformen: Über die Rolle von Wissenschaftsblogs : Raus aus dem „stillen Kämmerlein“? Wie Geisteswissenschaftlerinnen und ‑wissenschaftler vom Bloggen profitieren können / Lilian Landes am 12.4.2016 im Redaktionsblog

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5 Responses to Mit Blogs viel erreichen – Schulbibliotheksarbeit in der Schweiz

  1. Pingback: Mit Blogs viel erreichen – Archivalia

  2. Romy Mlinzk sagt:

    Oh, das klingt nach einem spannenden Vortrag, der da gehalten wurde. Ich bedanke mich für die Erwähnung und Verlinkung. Ich hoffe, der Vortrag hat positiven Anklang gefunden.

  3. Pingback: Etwas zu Schulbibliotheken und Bloggen | Service für One-Person Libraries

  4. Ömer Even sagt:

    Cool, danke Christoph!
    Ich schätze die Blogbeiträge sehr!
    Liebe Grüsse
    Ömer

  5. Judith Vonwil sagt:

    Wie immer sehr komplett, sehr informativ und sehr lesenswert. Vielen Dank, auch für die Erwähnung unseres Blogs!

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